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Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)

ICD-10 C15
2020

¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard

* berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020

FrauenMänner
Neuerkrankungen1.7205.660
standardisierte Erkrankungsrate¹2,29,0
Sterbefälle1.3984.556
standardisierte Sterberate¹1,76,9
5-Jahres-Prävalenz2.90010.400
10-Jahres-Prävalenz4.20015.300
relative 5-Jahres-Überlebensrate*24 %25 %
relative 10-Jahres-Überlebensrate*18 %21 %

Krebskrankheiten der Speiseröhre (Ösophagus) verursachen etwa 3,6 Prozent aller Krebstodesfälle bei Männern und 1,3 Prozent bei Frauen. Die alters­standar­disierten Sterberaten haben sich seit 1999 sowohl für Frauen als auch für Männer nur unwesentlich verändert. Männer erkranken in Deutschland dreimal häufiger und mit 68 Jahren im Mittel drei Jahre früher an Speise­röhren­krebs als Frauen. Bei beiden Geschlechtern gehen die Raten für die Alters­gruppen unter 60 Jahre zurück, während sie in den höheren Altersgruppen eher ansteigen.

Plattenepithelkarzinome machen 41 Prozent aller Krebserkrankungen der Speiseröhre aus. Der Anteil der Adenokarzinome, die fast ausschließlich am Übergang zum Magen auftreten, ist in den letzten Jahren auf 47 Prozent angestiegen. Bei den Männern liegt der Anteil der Adenokarzinome mit 51 Prozent inzwischen sogar deutlich über dem der Plattenepithelkarzinome.

Grafik zur Verteilung der bösartigen Neubildungen der Speiseröhre nach histologischem Typ und Geschlecht, ICD-10 C15, Deutschland 2019–2020. Quelle: © Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut Verteilung der bösartigen Neubildungen der Speiseröhre nach histologischem Typ und Geschlecht, ICD-10 C15, Deutschland 2019–2020

Das Ösophaguskarzinom gehört mit relativen 5-Jahres-Überlebensraten von 25 Prozent bei Frauen bzw. 24 Prozent bei Männern zu den Krebs­erkran­kungen mit ungünstigen Über­lebens­aussichten. Nur knapp jeder dritte Tumor wird in einem noch frühen Stadium (UICC I/II) diagnostiziert.

Alkohol, Rauchen und Übergewicht als wichtige Risikofaktoren

Bei Speiseröhrenkrebs unterscheidet man das häufigere Platten­epithel­karzinom vom etwas selteneren Adenokarzinom. Zu den wichtigsten Risikofaktoren für das Plattenepithelkarzinom in der Speiseröhre zählen Tabak- und Alkoholkonsum. Mit zunehmender Menge des täglich getrunkenen Alkohols steigt das Krebsrisiko. Kommen Tabak und Alkohol zusammen, verstärkt sich der schädliche Effekt.

Adenokarzinome entstehen häufig auf der Basis einer gastroösophagealen Refluxerkrankung (anhaltender Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre, chronisches Sodbrennen). Das führt zu Schleimhautveränderungen im unteren Teil der Speiseröhre: Es entsteht ein so genannter Barrett-Ösophagus, der als Krebsvorstufe gilt. Weitere wichtige Risikofaktoren sind Übergewicht und Rauchen.

Eine Motilitäts­störung der Speiseröhre und des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen (Achalasie) steigert das Risiko sowohl für Plattenepithel- als auch für Adenokarzinome deutlich. Auch eine familiäre Häufung von Erkrankungsfällen ist bekannt. Ob und in welchem Ausmaß dabei erbliche Veranlagungen oder Umweltfaktoren eine Rolle spielen, ist noch unklar.

Stand: 07.12.2023

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