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Morbus Hodgkin (Hodgkin-Lymphom)

ICD-10 C81
2020

¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard

* berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020

FrauenMänner
Neuerkrankungen9901.460
standardisierte Erkrankungsrate¹2,53,3
Sterbefälle127185
standardisierte Sterberate¹0,10,3
5-Jahres-Prävalenz4.4006.100
10-Jahres-Prävalenz8.20011.000
relative 5-Jahres-Überlebensrate*87 %87 %
relative 10-Jahres-Überlebensrate*84 %82 %


Das Hodgkin-Lymphom ist eine seltene Erkrankung, an der in Deut­sch­land im Jahr 2020 etwa 990 Frauen und 1.460 Männer erkrankten, allerdings relativ häufig schon im jungen und mittleren Erwachsenenalter. Zwischen dem 15. und dem 35. Lebensjahr gehört diese Erkrankung daher zu den fünf häufigsten Krebsdiagnosen. Das Risiko, jemals an einem Morbus Hodgkin zu erkranken, liegt für Frauen bei 0,2 Prozent und für Männer bei 0,3 Prozent.

Altersstandardisierte Neuerkrankungs- und Sterberaten nach Geschlecht, ICD-10 C81, Deutschland 1999 – 2018/2019, Prognose (Inzidenz) bis 2022, je 100.000 (alter Europastandard) Altersstandardisierte Neuerkrankungs- und Sterberaten nach Geschlecht, ICD-10 C81, Deutschland 1999 – 2018/2019, Prognose (Inzidenz) bis 2022, je 100.000 (alter Europastandard)

Die Erkrankungsraten bzw. absoluten Neuerkrankungsfälle lassen seit Mitte der 2000er Jahre einen leichten Anstieg erkennen, während zuletzt bei gut 300 Todesfällen pro Jahr deutlich weniger Menschen am Morbus Hodgkin versterben als Ende der 1990er Jahre.

Die Prognose ist entsprechend günstig, mit einem relativen Überleben von etwa 87 Prozent fünf Jahre nach Diagnose und 83 Prozent nach zehn Jahren. Aufgrund des oft chronisch wieder auftretenden Verlaufs wird die langfristige Prognose auch durch die Nebenwirkungen der Therapie (u.a. Zweittumoren) beeinflusst.

Risikofaktoren nur teilweise aufgeklärt

Die Risikofaktoren für ein Hodgkin-Lymphom sind bisher nur teilweise aufgeklärt. Angeborene Erkrankungen des Immunsystems oder erworbene Immundefekte, beispielsweise durch eine HIV-Infektion, können das Risiko für ein Hodgkin-Lymphom erhöhen.

Epstein-Barr-Viren (EBV), die Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers (infektiöse Mononukleose) können bei der Entstehung des Hodgkin-Lymphoms eine ur­säch­liche Rolle spielen. Allerdings gilt dies vermutlich nur für einen Teil der Hodgkin-Lymphome. Ob lebensstilbedingte Risikofaktoren oder Umweltrisiken für die Entstehung von Hodgkin-Lymphomen verantwortlich sind, ist bislang unklar. Ein langanhaltender Zigarettenkonsum erhöht möglicherweise das Risiko.

Kinder und Geschwister von Betroffenen haben ein gering erhöhtes Risiko, selbst am Morbus Hodgkin zu erkranken. Die Zusammenhänge sind hier noch nicht voll­stän­dig geklärt und werden derzeit erforscht.

Insgesamt kann für die meisten Patientinnen und Patienten keine eindeutige Ursache für die Entstehung eines Hodgkin-Lymphoms gefunden werden. Vermutlich müssen mehrere Faktoren zusammenwirken, bevor sich ein Hodgkin-Lymphom entwickelt.

Stand: 07.12.2023

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