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Brustkrebs (Mammakarzinom)

ICD-10 C50
2020

¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard

* berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020

FrauenMänner
Neuerkrankungen70.550740
standardisierte Erkrankungsrate¹112,71,1
Sterbefälle18.425166
standardisierte Sterberate¹21,80,2
5-Jahres-Prävalenz315.0002.800
10-Jahres-Prävalenz570.9004.600
relative 5-Jahres-Überlebensrate*88 %77 %
relative 10-Jahres-Überlebensrate*83 %68 %

Mit zuletzt rund 70.550 Neu­erkrankungen jährlich ist Brust­krebs die mit Abstand häufigste Krebserkrankung der Frau, zusätzlich wird bei mehr als 6.000 Frauen jährlich ein in-situ-Tumor diagnos­tiziert. Etwa ein Prozent aller Neu­erkrankungen betrifft Männer.

Auf Basis der aktuellen Inzidenz­raten erkrankt etwa eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brust­krebs. Eine von sechs betroffenen Frauen erkrankt vor dem 50. und knapp zwei von fünf nach dem 70. Lebensjahr. Neu­erkrankungs- und Sterbe­raten liegen in den neuen Bundes­ländern nach wie vor niedriger als in den alten Ländern, nur für Frauen bis 55 Jahren haben sich die Raten inzwischen weit­gehend an­geglichen.

Wie wirkt sich das Mammographie-Screening aus?

Die Neuerkrankungsraten zeigen nach Einführung des Mammographie-Screenings zwischen 2005 und 2009 einen typischen Verlauf mit einem deutlichen Anstieg zu Beginn des Programms und anschließendem langsamen Rückgang. Es konnte gezeigt werden, dass in der Screening-Altersgruppe zuletzt weniger Frauen an fortgeschrittenen Tumoren erkrankten als vor Einführung des Screenings.
Seit Ende der 1990er Jahre gehen die Sterberaten an Brustkrebs kontinuierlich zurück, zuletzt am stärksten bei Frauen zwischen 60 und 69 Jahren.

Altersstandardisierte Neuerkrankungs- und Sterberaten für Brustkrebs in drei Altersbereichen, ICD-10 C25, Deutschland 1999–2020 bzw. 2022, je 100.000 (alter Europastandard) Altersstandardisierte Neuerkrankungs- und Sterberaten für Brustkrebs in drei Altersbereichen, ICD-10 C25, Deutschland 1999–2020 bzw. 2022, je 100.000 (alter Europastandard)

Durch Fortschritte in der Therapie wurden die Über­lebens­chancen der Betroffenen deut­lich ver­bessert, was zu einem Rück­gang der Sterbe­raten geführt hat. Erst in einigen Jahren wird beurteil­bar sein, inwieweit das Screening eine weitere Ver­ringe­rung bewirken kann.

Hormone beeinflussen das Brustkrebsrisiko

Hormone können das Erkrankungs­risiko be­einflussen: Eine frühe erste und eine späte letzte Regel­blutung, Kinder­losig­keit oder ein höheres Alter bei der ersten Geburt gelten als Risiko­faktoren. Eine Hormon­ersatz­therapie kann das Brust­krebs­risiko steigern, besonders bei längerer Dauer und kombi­nierter Östrogen-Gestagen-Einnahme. Hormon­haltige Ovulations­hemmer (»Pille«) erhöhen das Risiko nur gering.

Sehr dichtes Brust­drüsen­gewebe, bestimmte gut­artige Brust­ver­ände­rungen oder eine vor­aus­gegangene Brust­krebs­erkrank­ung zählen ebenfalls zu den Risiko­faktoren.

Ein Teil der Brust­krebs­erkran­kungen ist auf ein erhöhtes genetisches Risiko zurück­zuführen: Sind nahe Verwandte an Brust- oder Eier­stock­krebs erkrankt, steigt das Risiko, selbst zu erkranken. Ebenso steigt das Brust­krebs­risiko nach einer Strahlen­therapie des Brustkorbs im Kindes- oder Jugend­alter.

Auch Lebens­stil­faktoren wie Über­gewicht und Be­wegungs­mangel nach den Wechsel­jahren sowie Alko­hol sind Risiko­faktoren. Außer­dem könnte Rauchen das Risiko geringfügig erhöhen.

Welche Früherkennungsuntersuchungen gibt es?

Das gesetz­liche Früh­erkennungs­programm bietet Frauen ab 30 Jahren die Mög­lich­keit einer jähr­lichen Tast­unter­suchung beim Arzt. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden im Rahmen des Mammo­graphie-Screening-Programms alle zwei Jahre zu einer Röntgen­unter­suchung der Brust eingeladen.

Stand: 07.12.2023

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