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Rauchen verursacht nicht nur Lungenkrebs

Derzeit sind in Deutschland mehr als 72.000 Krebsfälle jährlich auf das Rauchen zurückzuführen. Nicht nur für Lungenkrebs ist Tabakkonsum ein Risikofaktor, ebenso können sich Tumoren in Rachen und Kehlkopf, Speiseröhre, Darm oder in den unteren Harnwegen entwickeln. Auch Magen, Niere oder Bauchspeicheldrüse können betroffen sein.

Von den rund 72.000 tabakassoziierten Krebsfällen pro Jahr betreffen knapp 39.000 die Lunge. Der andere Anteil - also fast die Hälfte - entsteht in anderem Gewebe. Vor allem sind Organe betroffen, die mit den Schadstoffen aus dem Rauch in Kontakt kommen oder die an der Ausscheidung beteiligt sind.

Die Zahl der tabakassoziierten Krebsfälle ist in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen, vor allem bei Frauen. Der Trend spiegelt das Rauchverhalten der Bevölkerung in der Vergangenheit wider. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts griffen immer mehr Deutsche zur Zigarette, bei Frauen wurde das Rauchen noch bis etwa zur Jahrtausendwende immer populärer.

Da sich Krebserkrankungen häufig langsam entwickeln und vor allem im höheren Alter auftreten, zeigen sich die Effekte des Rauchens meist erst Jahrzehnte später. Dass der Tabakkonsum in Deutschland in jüngster Zeit vor allem in den jüngeren Generationen rückläufig ist, wird sich daher erst langfristig auf die Krebsraten auswirken.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt Tabakrauch auch weltweit den wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktor für Krebserkrankungen dar.

Weitere Informationen

Abstract der Publikation im International Journal of Cancer (Die Vollversion ist kostenpflichtig)

Artikel "Tabakkonsum und Tabakkontrollpolitik in Deutschland" im Epidemiologischen Bulletin 21/2016

Stand: 30.05.2016

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